Die PKV-Anbieter mit dem größten Vollversichertenschwund

29.4.2020 – Zum Redaktionsschluss lagen die Vollversichertenzahlen von 17 Anbietern vor. Sieben bauten ihren Bestand aus, allen voran der Marktführer Debeka mit einem Plus von über 41.000. Zehn Gesellschaften hatten Bestandsverluste zu verzeichnen. Einbußen im fünfstelligen Bereich standen für die DKV und die Allianz zu Buche. Prozentual am stärksten legte die Concordia mit fast einem Zehntel zu. Am deutlichsten geschrumpft ist mit fast drei Prozent die Gothaer.

Im vergangenen Jahr ist der Bestand an Krankenvollversicherten nach Angaben des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. (PVK-Verband) zum achten Mal in Folge zurückgegangen. Das Minus fiel mit „voraussichtlich“ 0,1 Prozent auf 8,73 Millionen allerdings so niedrig aus wie in keinem der Vorjahre.

Dies teilte der Verbandsvorsitzende Dr. Ralf Kantak Ende Januar auf der Jahrespressekonferenz der deutschen Versicherungswirtschaft mit (VersicherungsJournal 29.1.2020).

Die PKV-Gesellschaften mit den größten Rückgängen

Eine erste Übersicht des VersicherungsJournals über 17 Gesellschaften – das entspricht etwa der Hälfte der Marktteilnehmer – zeigt zehn Anbieter mit Nettorückgängen bei der Zahl der Vollversicherten. Datengrundlage sind Unternehmens-Mitteilungen beziehungsweise bereits vorliegende Geschäftsberichte (Stand: 27. April).

Das größte Minus nach absoluten Zahlen hatte nach jetzigem Stand die DKV Deutsche Krankenversicherung AG mit annähernd 16.500 Personen zu verzeichnen. Eine Verminderung im fünfstelligen Bereich weist auch die Allianz Private Krankenversicherungs-AG aus.

Einbußen von jeweils über 6.000 waren bei der Bayerischen Beamtenkrankenkasse AG (BBKK) und der Central Krankenversicherung AG zu beobachten. Über 4.000 Vollversicherte verlor die Gothaer Krankenversicherung AG. Die Hallesche Krankenversicherung a.G. büßte über 3.000 Vollversicherte ein.

Größte Rückgänge (Bild: Wichert)

Die UKV – Union Krankenversicherung AG und die Universa Krankenversicherung a.G. schrumpften ebenfalls im vierstelligen Bereich. Zu den Anbietern mit Rückgängen zählen zudem die Versicherer im Raum der Kirchen Krankenversicherung AG (früher Pax-Familienfürsorge) sowie die Württembergische Krankenversicherung AG.

Sieben Unternehmen legten bei den Vollversicherten zu

Die Gruppe der derzeit sieben Unternehmen mit einem Nettozuwachs wird auch in diesem Jahr vom Debeka Krankenversicherungs-Verein a.G. angeführt. Der Branchenprimus (18.7.2019) spielte auch 2019 wieder in einer eigenen Liga und akquirierte im Berichtsjahr über 41.200 neue Vollversicherte.

Die Axa Krankenversicherung AG erzielte ein Plus von gut 4.000 Personen. Die Huk-Coburg-Krankenversicherung AG und die Concordia Krankenversicherungs-AGwuchsen im niedrigen vierstelligen Bereich.

Größte Zugänge (Bild: Wichert)

Ihren Bestand ausgebaut haben auch die Alte Oldenburger Krankenversicherung AG, die Nürnberger Krankenversicherung AG und die Provinzial Krankenversicherung Hannover AG.

Die Anbieter mit den größten prozentualen Veränderungen

Das stärkste prozentuale Wachstum weist die mit einem Bestand von knapp 13.900 vergleichsweise kleine Concordia mit annähernd einem Zehntel aus. Um über ein Prozent legten die Debeka und die Alte Oldenburger zu.

Veränderungen prozentual (Bild: Wichert)

Der stärkste Rückgang lässt sich mit fast drei Prozent für die Gothaer errechnen. Vergleichsweise hohe Verminderungsraten waren mit jeweils über zwei Prozent auch bei DKV, UKV, BBKK und Central zu beobachten.

Björn Wichert

VersicherungsJournal Deutschland – Die PKV-Anbieter mit dem grössten Vollversichertenschwund

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